Freitag, 25. Oktober 2013

Bergmann Leslie West haut Soloalbum „Still Climbing“ raus

Einen Berg wirft so schnell nichts um. Ex-Mountain Mann Leslie West ebenso wenig. 2011 verlor der heute 68-Jährige ein Bein an die Diabetes, kämpfte gegen Blasenkrebs und überwand eine langjährige Methadonabhängigkeit. Dessen ungeachtet liefert der Sänger und Gitarrist auf seinem neuen  Album „Still Climbing“ (Provogue/Mascot) handfesten – um nicht zu sagen, standfesten – Bluesrock gleich tonnenweise. Mit „Dying Since The Day I Was Born“ gibt es gleich zum Auftakt einen Stampfer im „Mississippi Queen“-Großformat: Kolben treibende Dampfkessel-Gitarren und eine Stimme so rauchig wie ein Ruß verkrusteter Schlot. Als ob er es nicht allein könnte, holt sich West für „Busted, Disgusted Or Dead“ Johnny Winter an Bord, der diesem grantigen Altherren Unpässlichkeits-Blues mit fiebrigen Slides noch friedloser klingen lässt. „Fade In To You“ ist eine unter Starkstrom gesetzte Akustik-Ballade, bei der sich die Nackenhaare aufstellen. Sogar eine Tritt-ins-Hinterteil-Version von Nina Simones Soul-Klassiker „Feeling Good“ mit Twisted Sister-Schreihals Dee Snider als Co-Sänger verströmt nicht als Klasse! „Hatfield Or McCoy“  staubrockt so trocken wie die Fürze von ZZ-Tops Billy Gibbons. Nicht einmal ein Heuler wie „When A Man Loves A Woman“ wirkt peinlich. Zwar geht Leslie West im letzten Viertel des Aufstiegs beim Klettern ein ganz klein wenig die Puste aus. Trotzdem: Fans felsenharten Rocks können, ja sollten bedenkenlos zugreifen.
Foto: Promo

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