Sonntag, 6. Oktober 2013

Tee mit Rum für Dunkelelben - Pyhä Kuolema veröffentlichen Kevättuulisormi

Neo-Folk mit finnischen Texten? "Verdammt, wer braucht denn so was?", denkt sich der von so mancher belanglosen Tonträgerveröffentlichung ohnehin schon zur Genüge drangsalierte Rezensent. Zu Unrecht! Denn Suomi-Barde Mikko Pöyhönen ,der unter dem Banner "Pyhä Kuolema"  (was laut Info „Heiliger Tod“ bedeutet) soeben sein Zweitwerk "Kevättuulisormi", "Frühlingswindfinger" (Svart Records) vorgelegt hat, erinnert in seiner unergründlichen Emotionalität stark an den allzu früh verstorbenen  Meister des düster wehmütigen Liedermachens, Nick Drake. Oder die pechschwarze Americana eines Townes Van Zandt. Noch verstärkt wird dieser Effekt von der dunkelelbischen Poesie der für mitteleuropäische Ohren so fremdartig klingenden Sprache. Umspielt wird Pöyhönens sonore, nach dunklem Herbstwald und windzerzaustem nassem Gras auf uralten Grabhügeln klingende Stimme meist in spartanischer Instrumentierung: Ein, zwei Gitarren, selten rudimentäre Percussion wie Rasseln oder eine einsame Bassdrum. Pyhä Kuolema ains anrührend, geheimnisvoll und dabei völlig klischeefrei . Wer noch den ultimativen Soundtrack für die kommende Im-Rentierpulli-auf-dem-Sofa-Tee-mit-Rum-trinken-Saison sucht, hier ist er.

Foto: Promo


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen